Sitten & Bräuche

Der Lademann – ein Brauch im Upland
Nach uralter Tradition wandert der Willinger Lademann durch den Ort. Meist ist es der beste Freund des Bräutigams oder ein naher Verwandter. Er lädt Verwandte und Freunde des Paares zur Hochzeit ein. Dabei führt er einen Ladestock mit bunten Bändern mit sich. Er verteilt die Einladungen und wird in jedem Hause herzlich willkommen geheißen. Ein verantwortlicher und sehr anstrengender Job, der in jeder Familie mit einem Schnäpschen belohnt wird. Außerdem heftet der Eingeladene ein weiteres Stoffband an seinen Stock an.

 

Der Polterabend
Der Polterabend findet in der Regel vor dem Haus der Braut bzw. ihrer Eltern statt. Das Brautpaar gibt den Termin (meist wenige Tage vor der Hochzeit) bekannt, lädt aber niemanden direkt ein. So können auch Nachbarn und Freunde mitfeiern, die selber nicht zur Hochzeit eingeladen werden können. Beim Abschied vom Junggesellenleben wird eine Menge Porzellan zerschlagen. Das bringt bekanntlich Glück. Glas bewirkt das Gegenteil, ein Spiegel steht gar für sieben Jahre Pech. Während Kronkorken, Blechbüchsen und Bierrosetten oft von den Freunden für diesen Zweck gesammelt werden, sind Müll und Unrat ein absolutes No Go. Das Brautpaar muss später gemeinsam den Scherbenhaufen entsorgen. Dies soll ein erster symbolischer Akt für das von nun an gemeinsame Anpacken darstellen, vergleichbar mit dem gemeinsamen Zersägen eines Holzstammes nach der Trauung.